Deutschland und die Welt

Reinhard Pohl: Mittelmeer. Nasse Grenze - nasses Grab

2012, 48 Seiten, 2 Euro
ISBN 978-3-936419-30-6

Als im Frühjahr 2011 Demonstrationen die meisten arabischen Länder erschütterten, geriet auch die Südgrenze der EU in den Blickpunkt der Medien. Denn es gab nicht nur viele Flüchtlinge, die versuchten, über das Mittelmeer die EU zu erreichen, es gab dabei auch sehr viele Tote.
Dabei ist das Problem über zwanzig Jahre alt und geriet immer mal wieder in den Blickpunkt des Intereßes. Als 2004 die „Cap Anamur“ schiffbrüchige Flüchtlinge rettete und in einem italienischen Hafen an Land brachte, wurde der Kapitän mit zwei anderen Besatzungsmitgliedern verhaftet, weil er angeblich illegale Einwanderer in die EU gebracht hatte. Und jährlich im Sommer wurden Fotos gezeigt, wie Flüchtlinge direkt dort an den Strand gingen, auf denen Touristen aus Nordeuropa sich sonnten.
In diesem Heft werden die Hintergründe gezeigt. Warum verlaßen Menschen ihre Heimat in Westafrika, in Ostafrika? Welche Motive haben die meist jungen männlichen Migranten aus Somalia, aus Eritrea, aus Ghana oder Kamerun? Warum wandern sie nach Norden, nach Ägypten oder Libyen, nach Algerien oder Marokko und wagen sich auf die lebensgefährliche Überfahrt in die EU?
In der EU leben mehrere Millionen Menschen ohne Papiere. Einige Wirtschaftszweige (Ernte, Hausangestellte, Pflegekräfte) sind ohne diese Papierlosen überhaupt nicht möglich. Die meisten kommen legal, mit einem Visum als Saisonarbeiter, als Student, als Au-Pair-Mädchen oder als Besucherin oder Besucher und bleiben nach Ablauf des Visums. Warum gibt es immer aufwändigere Kontrollen und militärische Operationen im Mittelmeer zur Eindämmung der Bootsflüchtlinge, obwohl nur 5 bis 10 Prozent der Flüchtlinge auf diesem Weg kommen?


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